Das Foto zeigt, dass die Texterstellung nicht gerade besonders einfach ist. Ich bitte deshalb, die von uns mühevoll erstellten Schriften dementsprechend zu würdigen:
Auf den Campingplätzen hat man oft Schilder dieser Art. Immer wieder wird in ausführlicher, alles bedenkender Sprache hingewiesen. So sitze ich hier, in diesem sauberen (auf das ich wirkliche stehe), gepflegten Ambiente des Campingplatz „Riverside“ 4 Meilen von der Fähre nach Spanien entfernt und habe noch über 24 Stunden Zeit, um pünktlich am Kai zu sein.
Das war noch eine harte Fahrt gestern. Kann nun mal wirklich behaupten, schon viel mit dem Fahrrad in Europa herumgekommen zu sein, aber eine derartige Häufung von Höhen und Tälern, dermaßen steil, habe ich noch nicht erlebt. Der Weg von Exeter, an der Aussenseite des Dartmoor entlang war noch wesentlich anspruchsvoller, als der zuvor beschriebene. Insgesamt waren es 2500 Höhenmeter auf 120 km. Zwei Beinahe Kollisionen hätte es auch gegeben, obgleich ich aus den neuen Scheibenbremsen wirklich alles rausgeholt hab, was ging und sehr langsam bergab, bzw. versucht habe das Runterfallen zu entschleunigen.
Die Strassen haben meistens nur die Breite von einem PKW und sind von Hecken so eingerahmt, dass man immer nur Nebelsichtweite hat. Plötzlich stand z.B. ein PKW vor mir der bergauf viel zu schnell fuhr und und meine Bereifung schmierte schon ganz schön über den Schotter, als ich so richtig die Bremshebel betätigen mußte. Dann war es dann an dem Autofahrer rückwärts durch den Heckentunnel bergab zu fahren, um nach ca. 300 Metern eine Stelle zu finden, wo das Fahrrad am Auto vorbeikam. Unglaublich.
Oder einmal erschreckte ich zwei Reiter, als ich bergab kam und das eine Pferd ging sogar leicht auf die Hinterbeine. Jeder der mich kennt, weiß, wie moderat ich bergab fahre und den Spruch, dass Geschwindkeit stabilsiert, kann man wirklich bei diesen „Downhills“ vergessen.
Aber was für eine Vegetation! Alles, ausser dem auch nicht so oft vorkommenden Fingerhut ist größer als bei uns, und viele Pflanzen, sehr viele, kennt man gar nicht aus Deutschland. Ehrlich gesagt, muß der „Innere Klugscheisser“ zugeben, dass er sich mit Vegetation nicht wirklich auskennt. Allerdings konnte ich in einer Hecke Kirschlorbeer, Esche, Hasel, eine eichenblättrige Art ausmachen.
Am Rand des Dartmoors wurde durch mannigfaltige Schilder darauf hingewiesen, dass man ein bestimmtes Stück Wald nicht betreten solle, dass als „Euro-Forrest“ benannt war. Hm 🙂
Jetzt ist es schon 10:20 und ich habe mir schon den dritten Mug Tee aufgegossen, jeweils mit zwei PG Tips. Es gibt noch ein paar Sachen zu tun: Brauche Spiritus für den Kocher, Seife für die Klamotten und mich (habe sie im letzten B&B vergessen), die Bremsen vom Fahrrad müssen kontrolliert werden……
Ach was für ein furchtbarer Stress….ach, wie mach ich das alles nur. Darling, könntest Du vielleicht…….
Nun, ich kann nur von mir sprechen; aber ich glaube stark……und es ist nicht der Begriff Selbständigkeit, weil der Blödsinn ist; keiner ist auf andere so angewiesen, wie ein ökonomisch sogennanter Selbständiger, was täte er ohne seine Kunden und Auftraggeber? Die Konfrontation mit sich selbst führt zur Wertschätzung……, was auch wieder ein total beknackter Begriff ist, weil Menschen keinen Wert haben. Wert ist vergleichbar und relativ und das sind Menschen in einer humanistischen Sicht nicht. Menschen haben Würde. (Für diesen Begriff in unserem Grundgesetz liebe ich Deutschland, fast nur dafür) Sie sind einzigartig. Es ist bezeichnend, dass „wertschätzend“ diesen Eingang in die Sprache gefunden hat; es impliziert immer wieder das eigentlich Ökonomische, die eigentlich Ungleichheit. Und bezeichnend ist auch, dass dieses Wort sehr stark von vielen „sozial“ eingestellten in den Mund genommen wird.
Das allein sein, das „on your one“, ist wahrer Humanismus. Er soll dahin führen, in dem anderen nie das Instrument zu sich selbst zu suchen. Weil es das verfickte „Selbst“ eigentlich gar nicht gibt.
Mag aber auch sein, dass ich selber (was es eigentlich gar nicht gibt) noch nicht fähig bin zu wahrem Gefährtentum: das Nebeneinander freier Geister in einem Konsens gemeinsamer Interessen, das Wachstum zu läßt……Mr. Speaker…….ich habe immer die Eigenart die Darstellungen meiner Fahrradtouren in eigenartigen Versuchen utopischer Art gipfeln zu lassen. Ich bitte das zu entschuldigen.

