KopfFrei

Da suggerieren mir viele, meistens männlich gelesene Menschen, ich würde so viel Fahrrad fahren, um den Kopf frei zu kriegen.

Ich frage mich, woher diese Idee, oder meinem Kopfgeschehen nach, weitere Kopfbefüllung herkommt.

Aber klar, der Alltag ist weit weg und das wäre etwas Wünschenswertes: Ein Rad zum Drehen und eine Straße zum Fahren, die so viel Aufmerksamkeit verlangt, dass da einfach sonst nichts ist.

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Waz wirret Dir?

Eigentlich gibt’s von Zwischendrin viel zu berichten oder auch die Frage zu klären, warum das nicht passiert ist.
Aber die Kernfrage von Parzival und dieses „Coming of Irgendwas“. So gesehen ist „Wolframs Eschenbach“ in Mittelfranken, wo ich jetzt zufällig bin schlichtweg der Sehnsuchtsort. Allerdings kann er es nicht sein, weil Sehnsucht an sich immer davon abhält richtig hinzuschauen, Mitgefühl zu haben.

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Wie Jeanne d’Arc….

bin ich nach in Richtung Sonnenaufgang aus dem Ort heraus geritten. Allerdings war die Sonne schon oben. Schon wieder nach Deutschland? Ich würde doch eigentlich gerne mal richtig Französisch lernen. Ich habe gestern Wort für Wort Gavaldas, „Ensemble c’est tout“, das ich in einem Bücherschrank gefunden hatte, angeguckt, wenig verstanden, einfach in der Hoffnung, dass sich so die Notwendigkeit auftut, bestimmte Wörter und ihre Bedeutung zu merken.
Ich glaube, dass ich in einem Monat, mit systematischer Unterstützung, einer Grammatik und ein wenig Unterricht, eine Menge lernen könnte.

Auch hier wieder Rampen mit unbefestigten Wegen, aber diesmal ging’s weiter, zu einer genauso einsamen Asphaltstraße. Überhaupt, fast kein Autokontakt. Das ist was wert, aber dafür fahre ich auch einen Umweg. Gerade in Girancourt, in der Nähe von Epinal.

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Punktlandung

Und haben sie es verstanden
Jetzt auf dem Mond zu landen?
Den Erd-Zerstörrern zeigen
Wir tanzen mit im Reigen

Wie wär’s mit alter Weisheit
Die zeigt das weiß ist Scheiß halt

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Ein paar Bilder

Am Canal des Vosges entlang

Vom Canal des Vosges weg


Bald am Madon

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Un autre jour – der Jammerlappen bleibt

Bin ganz nah bei Jeanne d’Arc. Die Bar, in der ich gerade sitze heißt so, der Platz auch und, maybe aus Bronze, reitet sie der Morgensonne entgegen. Die „Nationalheilige“ wurde hier ganz in der Nähe in Domrémy-la-Pucelle geboren.

Bin immer noch in Mirecoourt und warte darauf, dass das Geigenbau-Museum aufmacht.

Auf dem Friedhof war ich schon. Ist eine richtige Nekropole; etliche aufwändige Gruften, die in Zweitfunktion als Tinyhouse durchgehen könnten.

Beeindruckt hat mich ein Gräberfeld mit weißen, unbeschrifteten Kreuzen und arabisch beschriebenen Steinen, den Gefallenen gewidmet, die kein Grabmal bekommen haben. Davidsterne hatte ich keine gesehen, aber vielleicht nicht richtig hin geschaut.

Die Hitze ist weg. Das ist schon mal klasse. Vielleicht fang ich ja an zu frieren, wenn ich in den nächsten Tagen über die Vogesen rüber ins Elsaß fahre.

Ach genau: Auf der Fahrt dachte ich immer wieder, weil sie mir auch entsprechend entgegen kamen, an die „Rennrad-Opies“ in den traditionellen Rennrad-Nationen, Frankreich und Italien.
„Je suis né en 1928“
Ich habe immer noch eine Erinnerungszeichnung von einem asterixhaften Schnurrbartträger, mit diesem Ausspruch in einem Tagebuch. Er begleitete mich ein Stück in der Bourgogne 2003, mit seinem Rennrad, bergrauf, bergrunter und lud mich dann zum Kaffee ein. In Italien hatte ich ähnliche Begegnungen in den 90zigern.
„Rennrad-Opies“ und was bin ich? Auf alle Fälle aus dem Training. Die 373 km hier rüber stecken mir ganz schön in den Knochen. Aber ich kann es ja auf die Hitze schieben und hoffen, dass der Tag heute die notwendige Erholung bringt.

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Da, angekommen

Immer das Selbe: Das Ziel muß erreicht werden und wenn, dann Leere.
Ziel-Erreichen ist nicht besonders sinnvoll. Vielleicht ist es wichtig welche zu haben, aber zu erreichen?
Was soll ich jetzt in Mirecourt machen? Bzw. ich habe es ja schon ausprobiert. Bin eine Straße, die nach Hauptstraße aussah entlang, bei der Touristeninformation gewesen und gerade sitze ich vor dem einzigen Hotel am Ort, was eher ein Motel ist und warte darauf, dass es öffnet. Ggfs um dann zu hören, dass es „complet“ ist?
Mensch merkt: Die Stimmung ist nicht gut. Aber darauf habe ich keine Lust, auf meine schlechte Stimmung, diese Ernüchterung, denn der Weg war eigentlich sehr schön.
Cirka 35 von den 64 km von Nancy hierhin, gingen am „Canal des Vosges“ entlang, schattig unter riesigen Ahornbäumen. Er kann bis nach Burgund, bis zur Saone entlang gefahren werden, wäre mir dann aber auch vielleicht zu langweilig.
Irgend wann sollte ich dann den Fluss Madon weiter entlang fahren, dachte ich; ne, es ging richtig über den Berg und zuerst einen rampenhaften Waldweg, der dann auch wieder als es auf eine Wiese gehen sollte, versperrt war, mit einem Stacheldrahtgatter, dermaßen fest verschlossen, dass ich es, falls los, nicht wieder eingehängt bekommen hätte. Schon wieder, war das Navigationsportal falsch gefüttert worden, zu mal der steile Waldweg nie als ……….so jetzt habe ich zwischen durch mein Zimmer bekommen……“Alltagsweg“ hätte bezeichnet werden dürfen.
Jut: Dusche und Mirecourt aus meiner engen Perspektive heraus noch einmal ein Chance geben.

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Auf dem Weg nach Mirecourt

„Nach Nancy“ war gar nicht der langsamste Tag. Die unbefestigten Wege wurden zu asphaltierten Treidelpfaden, es rollte gut, auch gegen den leichten, heißen Südwind.

Schade, die Sonne den Kormorane sind auf dem Moselbank kaum zu sehen

In Nancy dachte ich kurz vor’m Weiterfahren, warum nicht bleiben, nahm ein bekanntes Hotel, in dem es noch ein ziemlich warmes Zimmer in den oberen Etagen für mich gab.

Nach der Dusche hatte die Stadt aber nicht die Ruhe, die ich mir vom „Einfach Bleiben“ versprach.

In einem Magazin gab’s die verschiedensten Schraubenkleber, neben anderen Klebstoffen, Pinseln und Werkzeug, aber ich fand kein Öl für die Fahrradkette, die immer noch ganz gut mit dem gespendeten Olivenöl eines Pizzabäckers, auf dem Weg nach Metz läuft. Dann schloss das, in einem Einkaufszentrum befindliche Magazin ohne Ansage, und es wurde für den Touristen ziemlich stressig, aus allem wieder raus zu kommen….

Und ich fand montags auch keinen Platz zum Hinsetzen in dem irren Getümmel von genießenden, konsumierenden Miteinander der Menschen. Es war schön anzusehen, etwas zu schön, es fehlte das „Normal“, das ich mir von Frankreich immer wieder verspreche.
Gerade sitze ich in Fléville-devant-Nancy in einer Bar, die um 10 das Mittagessen vorbereitet. Der Postmann hält auf dem Zebrastreifen, Mensch brüllt sich was über die Straße zu.
Normal halt.

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Nach Nancy oder der langsamste Tag

Bin noch nicht weit. Gestern am Sonntag ging mir der Verkehr an der „kürzesten Strecke“ mit gefährlichen Autofahrer*Innen so gegen den Strich, dass ich heute „Alltag“ als Navigationskriterium in das Portal Richtung Nancy eingab. Über Brückchen, auf Inseln in der Mosel, Dämme auf unbefestigten Wegen, ohne Autos, im Schatten und dann das:

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Metz 2 – Nachschlag Luxembourg

Nach Echternach ging’s an einer steilen, stark von Automobilen befahrenen, Straße bergauf, 5 km. Danach wurde es schön.

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