Un autre jour – der Jammerlappen bleibt

Bin ganz nah bei Jeanne d’Arc. Die Bar, in der ich gerade sitze heißt so, der Platz auch und, maybe aus Bronze, reitet sie der Morgensonne entgegen. Die „Nationalheilige“ wurde hier ganz in der Nähe in Domrémy-la-Pucelle geboren.

Bin immer noch in Mirecoourt und warte darauf, dass das Geigenbau-Museum aufmacht.

Auf dem Friedhof war ich schon. Ist eine richtige Nekropole; etliche aufwändige Gruften, die in Zweitfunktion als Tinyhouse durchgehen könnten.

Beeindruckt hat mich ein Gräberfeld mit weißen, unbeschrifteten Kreuzen und arabisch beschriebenen Steinen, den Gefallenen gewidmet, die kein Grabmal bekommen haben. Davidsterne hatte ich keine gesehen, aber vielleicht nicht richtig hin geschaut.

Die Hitze ist weg. Das ist schon mal klasse. Vielleicht fang ich ja an zu frieren, wenn ich in den nächsten Tagen über die Vogesen rüber ins Elsaß fahre.

Ach genau: Auf der Fahrt dachte ich immer wieder, weil sie mir auch entsprechend entgegen kamen, an die „Rennrad-Opies“ in den traditionellen Rennrad-Nationen, Frankreich und Italien.
„Je suis né en 1928“
Ich habe immer noch eine Erinnerungszeichnung von einem asterixhaften Schnurrbartträger, mit diesem Ausspruch in einem Tagebuch. Er begleitete mich ein Stück in der Bourgogne 2003, mit seinem Rennrad, bergrauf, bergrunter und lud mich dann zum Kaffee ein. In Italien hatte ich ähnliche Begegnungen in den 90zigern.
„Rennrad-Opies“ und was bin ich? Auf alle Fälle aus dem Training. Die 373 km hier rüber stecken mir ganz schön in den Knochen. Aber ich kann es ja auf die Hitze schieben und hoffen, dass der Tag heute die notwendige Erholung bringt.

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