Bin ja gerne im Land Ihrer Majestät und fahr auch gerne mit Great Western Railway, schon ein paar Mal; kostet zwar viel mehr als mit dem Flix Bus, aber allein wegen der Geschwindigkeit und des Fahrrads bleibt mir fast gar nichts anderes übrig.
Das Fahrrad hat geklebt gestern und heute. Die 16 km nach Bristol Temple Meads, was so eine Art Hauptbahnhof von Bristol ist, kamen mir wie die anstrengensten der ganzen Tour vor.
Hätte schon seit einer halben Stunde unterwegs sein können, aber für den Mann am Schalter war es unerklärlich, dass er kein Fahrrad buchen konnte. Irgendwann erklärte ein Kollege, ich solle einfach zum Zug und es probieren.
Und hier im Zug zeigt ein Fahrradabstellplatz an, ob er „available“ ist, das waren viele. Vielleicht kann man die, wie in verschiedenen französischen Regionen, selber im Netz reservieren; keine Ahnung. Vielleicht sollte ich mich einfach öfter in der organisierten Fahrradwelt (ADFC) aufhalten. Es gibt keinen rationalen Grund weshalb nicht. Für mich fehlt dort aber die Poesie und das Abenteuer. Die Politik dieser Fahrradvereinigung hat für mich oft die selbe Ignoranz des gleichklingenden Verbandes mit A statt F, der Tellerrand ist reichlich hoch. Habe gehört, dass es dort auch schon eine Art Sektiererei zwischen e und Bio-Bikern gibt.
In diesem Sinne würde ich mich auch gerne über Great Western Railway beschweren. Der Zug wackelt stärker als die „Severn Bridge“ gestern, wie beschrieben.
Ja, der Tellerrand der Bewertungen ist gemein; Tellerrand-Bummerang.
In Bath füllt sich der Zug stark. Aber ich habe auch einen „available“ Sitzplatz. Jetzt fährt der Zug wieder los. „Bath Spa“. Sind das alles Kurgäste, die hier zugestiegen sind?“
Ein Getränkewagen kommt durch. Die Dame, die ihn schiebt, fragt mich: „What can I do for you love?“ – „Liebschen was möchtest Du?“. Ich frag mich, wie ich aussehe, dass ich so angesprochen werde, was mir freilich ziemlich viel Spaß macht. Ich glaube einem Herrn in Krawatte würde das nicht wiederfahren. Ich kaufe ihr einen Tee ab und bedanke mich mit „Thank you so lovely“. Ich glaube, das war richtig.
Bristol ist schön, schön bunt. War die erste britische Stadt, wo öffentlich „Carnival“, auf karibische Art, als Straßenkarneval gefeiert wurde.
205 Höhenmeter hatte ich „auf der Uhr“ als von der Unterbringung knappe 17 km gefahren war und Ostwind. Wie schon beschrieben, das Rad klebt an der Straße und mein Gepäck, z.B. die Mandoline, die wie eine Heckflosse, hinten aufs Gepäck geschnallt ist, kommt mir irrsinnig vor.
Mann, wackelt der Zug! Hier darf eigentlich gar kein Tee ausgeschenkt werden; habe aber noch keinen verschüttet.
Freue mich auf London, ist immer ein Fest mit dem Fahrrad hindurch zu fahren. Paris ist , glaube ich noch besser. Und irrsinnig, wenn mensch sieht, wie diese Mega Metropolen, sich für eine vernünftigere Verkehrspolitik entschieden haben unsere konservativ geführte Hauptstadt mal wieder meint, den „deutschen Sonderweg“ gehen zu müssen. Auch in meiner Heimatstadt gibt es eine Initiative dieser Menschen, die, wie Adelige im „fin du siecle“ Kutschen brauchen, um sich dort zu bewegen, die sich „Vorfahrt Vernunft“ nennt. Ja klar, diese Kutschen Menschen gibt es in den führenden Metroplen, trotzdem genug.
Man , eben waren wir in Swindon und ich weiß jetzt auch warum der Zug so wackelt. Die Gleise sind zu alt für das Tempo.
Ich lade noch ein paar Fotos hoch und muß mich dann um die Navigation in London kümmern.





