Sopron

Jetzt bin ich an der ungarisch-östereichischen Grenze. Wollte gar nicht jetzt schon hier sein.
Aber nachdem ich die Berge westlich von Budapest erfolgreich absolviert hatte, kam irgendwann eine relativ flache und wenig befahrene Gegend.

Die Sonne will in Sonneblumen versinken


Dann kam die Abendstunde dazu und da ist Radfahren oft am schönsten. Dann kamen keine Unterkünfte mehr und dann waren sie alle zu. Erst in Sopron war ein Hotel mit Nachtportier. 240 km. Mit der Autobahn ist es weniger, aber genau da, wo die Autobahn hergeht, muß man mit dem Fahrrad viel ZickZack fahren.
Und wie macht ein Mensch das: Selektiv wahrnehmen. Neme die Fahrt durch die Sonnenblumenfelder, in der Abendstunde und deshalb war die Tour gestern geil.

Am Abend zu vor hatte ich auch noch die Unterhaltung mit einem echten Ungarn. Kurz vor der Unterkunft in Buda am Rosenhügel, schaute ich nachts in ein Souteraingeschäft, an dem „Galerie“ stand. Guckte kurz rein, sah, drei Männer an einer Theke stehen, wurde direkt aufgefordert einzutreten.

Doch, doch wäre ne Galerie. Hingen einige Bilder in einem rotstichigen, Malkurskubismus herum.

Einer von den dreien sprach ziemlich gut Englisch, entpuppte sich als LebeBusinessMann, der in jeder europäischen Großstadt eine Freundin habe und jetzt quasi nicht mehr viel geschäftlich, sondern eher zum Spass reisen würde.

Also haben wir uns nicht über Politik, sondern das Leben im allgemeinen und besonderen unterhalten.

Interessant war: Auf ungarisch kann man wohl das essentielle direkt am Anfang eines Satzes sagen, in Deutsch, Schwedisch und Englisch, käme das immer zum Schluss; deshalb fühlten sich die Leute immer unterbrochen und unverstanden….vielleicht habe ich auch nicht richtig kapiert, was er meinte. Ich erzählte ihm, dass Ungarn, z.B. , wenn sie Deutsch reden so ausgezeichnet akzentuieren. Deshalb kommentiert ja auch Bela Reti den Deutschen Fussball, meinte er.

Nun und warum er überall in Europa, in Schweden hat er sogar zwei Töchter, Freundinnen habe. Es ist so wie Du mit Deinem Fahrrad: Man(n) muß fliehen können.
Nach Prag fährt er am liebsten im Spätherbst, wegen der unglaublich melancholischen Stimmung, die dann dort herrscht.
So ging das immer weiter und wir standen an der Theke und ein „Unikum“, ein kuk Jägermeister, nach dem anderen mußte gekippt werden, Wasser gab es zum Schnaps, plötzlich lag Paprika, Wurst, Brot und allerhand anderes auf der Theke.

Paprika darf nicht fehlen


Als ich gehen wollte, durfte ich nicht bezahlen.

Dieser Beitrag wurde unter Reisen veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Eine Antwort zu Sopron

  1. Donald Tramp sagt:

    So maches Mal wäre ich gern dabei gewesen…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert