Sehnsuchtsland

Soll wieder nach Westen gehen, dieses Jahr; obgleich dann einem der Wind entgegenkommt, sind’s für mich oft die schöneren Reisen.
Portugal habe ich schon zweimal mit dem Fahrrad erreicht und 1989 mit einem Dreigang Hollandrad Irland.
Jedesmal war bis nach Amerika nur noch der Atlantik dazwischen. Da wird mehr Sehnsucht erfüllt, als z.B. letztes Jahr, als es auf direktem Weg durch Hessen, Franken, Tschechien, das Weinviertel, die Slovakei nach Budapest ging.
Aber das ist nur ein Kopfgebilde, so wie die Sehnsucht an sich. Um die Gefühle herum zu tanzen, ihnen durch Beschreibung Wichtigkeit zu verleihen, sie nach zu empfinden, an ihnen zu kleben, sie verkopft immer weiter von ihrer Funktion, die ohnehin fragewürdig genug ist, zu entfremden…….
Gerade geht es ohnehin nur darum zu üben: Klappt es mit der Klapptastatur und dem Smartphone. Ja, wie man sieht. Und wird es klappen, mit irgendwelchen Zielen im Kopf, getrieben, irgendwo und öfter in einer gastronomischen Einrichtung, Texte über die Fahrradreise nach Irland 2018, abzusetzen?
Begegnen will ich beschreiben können. Runter will ich von den Begriffen, von „den Iren“, „Irland“, vom „Westen“, von der Sehnsucht, vom Blödsinn; man möge nur einmal von „Thoreaux, Vom Wandern“ sich anschauen. Da ist nichts ausser Kopfgebilde, furchtbar.
Trotzdem: Habe wieder Bölls „Irisches Tagebuch“, eine „Irische Geschichte“ aus dem Reclam Verlag von einem Herrn Körner, ein Buch aus dem Rotbuch Verlag über die IRA von 1999, dessen Verfasser ich gerade nicht kenne, gelesen. Gerade führe ich mir von Rolf Breuer, „Irland, eine Einführung in seine Geschichte, seine Literatur und Kultur“ zu Gemüte. Es kommt mir am besten vor, aber wie soll ich das ordentlich beurteilen, weil, was ist von der vorhergehenden Lektüre schon in meine Urteilskraft eingeflossen?
Was das Urteilen so lächerlich macht? Manchmal ist es notwendig und selbst dann oft nicht richtig. also kann man es so oft es geht einfach weglassen.
Ha, ohne Urteile auf die Reise, ohne Image, ohne Projektion, alles Ballast, auf dem Fahrrad, Gepäck, das ich nicht einfach weglassen kann.

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