Erlebniskauf

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War nicht in der Lage gewesen, währen des Aufenthaltes im Restaurant eines Inneneinrichtungsanbieters in Köln Godorf etwas Vernünftiges zu schreiben.

Das Experiment funktioniert nicht gut. Ich bin voller Miesepeterei vor allem was da passiert. Jetzt habe ich viel gelöscht und trage wieder nach:

Einen Nachmittag während dessen ich am Rhein entlang nach Köln Godorf und wieder zurückgefahren bin, mit dem Lastenrad, mit Lasten, die auch bequem auf dem Gepäckträger eines normalen Fahrrads hätten gefahren werden können.

Ich bin schockiert von diesen Menschenmassen, die durch eine Fabrikhalle geschleust werden, bzw. selber und freiwillig hindurch fließen. Ich selber schließe mich davon nicht aus, mache aber die Fahrt dahin ganz anders als die meisten, eben mit dem Fahrrad.

Was für ein „Erleben“ ist das? Was für ein Kult?

Mir kamen zwei mit dem Fahrrad entgegen, an der Ampel, vor dem riesigen Parkplatz.

„Arbeitet ihr da oder habt ihr euch etwas gekauft?“

„Gekauft“, riefen sie mir beim Rüberfahren zu, so als wenn sie verstanden hätten worum es mir ging. Ich bin wegen drei Klemmlampen hin gefahren, ein paar Gläser kamen noch dazu; den Satz würde ich gerne verschämter schreiben.

Ich finde es bei denen allein schon unverschämt, dass die mich einfach so überall schriftlich duzen. Kommt wohl davon, dass man in Schweden jeden duzt außer seiner Majestät, trotzdem es provoziert mich, ist distanzlos. Es gibt so wenig Möglichkeiten sich gegen Mächtige -und das sind Konzerne nun mal- zu distanzieren. Für eine gewisse Form der Würde kann man Groß-Gestellte ja fragen: Seid wann sind wir per Du?

Aber ich brauche doch einfach nicht hin zu fahren. So…wann kommt ein witziger, gut zu konsumierender Anti-Text zum „ZahlstDunoch oder KotztDuschon blaugelben Riesen“. Nix kommt, nacht.

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