Metz

Luxemburg, eigentlich wollte ich mir Ǵedanken zu Luxemburg machen. Was schon wieder Blödsinn ist, ich mache mir die Gedanken ja gar nicht, sondern, sie kommen und scheinen so wichtig und mitteilungswürdig. Und es sind gar keine Gedanken, sondern Denkanstöße, Impulse, so Luxemburgische Sachen, von denen ich meine, dass sie luxemburgisch sind, und die ich unbedingt beobachtet haben und mitgeteilt haben muss.

Und gestern um die selbe Zeit war ich noch in Bitburg, das die alten Römer gegründet haben, so wie Bonn und Metz höchstwahrscheinlich auch, was ich noch nicht nachgelesen habe.

Aber Metz gerade. Heiß ist es, jetzt noch um Viertel nach 21 Uhr. Die Gebäude sind aus einem hellen Stein, alles südlich, kein Gedanke daran, dass die Deutschen von 1871 bis 1918 hier ihr Stelldichein hatten. Aber deutsch ist nicht Backstein, sowieso, in der Pfalz sehen viele Gemäuer auch so aus. Aber jetzt gerade sieht es nicht deutsch hier aus und es klingt auch nicht so. Und „deutsch“ ist ja auch ziemlich egal, woraufhin wieder ein paar Nazis anfangen würden zu heulen und prügeln, weil sie nichts anderes haben. Das ist der Kapitalismus: Sie bräuchten nur ein wenig mehr als das Geld für den Beißhunnd und das Tatoostudio, vielleicht einen geilen, schnellen PKW und schon wären sie etwas anderes, eine andere Art von Schläger. Oder beides? Wieviel Zuhälter gibt es, die Nazis sind, deutsche Nazis? Gibt es einen Unterschied zwischen deutschen und französischen Nazis?
Na gut, die AFD ist kein Familienbetrieb.

Diese Prügelpolitik ist zum Kotzen. Ich bin in Metz, im „Comédie Cafe“ und sehe nur Nazis und gerade keinen. Doch da sind ein paar Typen mit ziemlich anrasierten Schädeln, aber das habe ich auch. Nein, nicht ganz. 3mm nur, hat der Friseur bestätigt, die Jungs hier haben Glatze und oben drauf eine kleine Matte, kein Iro, aber sind sie deshalb Nazis?

Was begeistert mich so?

Eben ein Paar gesehen, vielleicht noch nicht mal eins.

Paare sieht mensch immer wieder, was war das Besondere? Sie saßen in einem Restaurant, draußen, in dem heißen Augustabend. Sie hatte ihren Kopf auf der Hand, aber mit wachen Augen aufgestützt und schaute ihn über all das Essen hinweg intensiv an und sagte was. Er aß und hörte zu, essend und nicht ignorant, ja, zuhörend und intesiv. Da war kein Schmusen, in der kurzen Zeit schaute ich nach, ob sie Händchen hielten, Nein……Und ich durfte nicht länger hinschauen und es waren nur wenige Sekunden….Und ich kann mir da alles nur eingebildet haben….

ABER, das war Metz heute abend, auf dem Weg vom Campingplatz an der Mosel, hin zu einem kühlen Bierchen in der Stadt: Da gibt es welche, die sich zuhören und sich verstehen…..

Und ich war glücklich!

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