Göttingen

Gerade „Rheinsberg“ von Tucholsky durchgelesen und eine Badewannenszenen nicht darin entdeckt. Hab ich falsch vermutet, aber worum gings bei dem Brunnen in Rheinsberg, siehe zwei Einträge früher in diesem blog? Fand ich schon witzig.
Frage mich auch warum das Büchlein solche Berühmtheit erlangt und trotzdem darin ein wesentlichen Spruch, in meiner Aufbau Taschenbuch Ausgabe, Berlin / Weimar 1965 auf Seite 57 „..Wir aber wollen besitzen. Aber es gibt keine tiefere Sehnsucht als diese: die Sehnsucht nach Erfüllung. Sie kann nicht befriedigt werden..“

Heute war es kalt, naß und anstrengend. Die Überquerung vom Harz weniger, als einen Weg zwischen Bad Lauterberg und Göttingen zu finden; mein Navigation ist dürftig. Ich kann dem Gerät nur mit einem Computer neue Routen verpassen; das Handy und das Navigationsgerät können nicht kommunizieren. Da die große Bundesstrasse nicht opportun zum Radfahren aussah, vertemmelte ich viel Zeit und Kilometer im Hin und Her einen Weg zu finden und landete schließlich doch auf der B27.
Es regnet fast unaufhörlich den ganzen Tag und die Anstrengung hat in die Knochen, besser in Muskeln, Einzug gehalten; es fühlt sich nach Überstrapazierung zu viel Kälte an…..waren aber bestimmt 15 Grad, doch dann und wann konnte ich meinen Atem sehen, da war es kälter.
Und immer wieder halte ich es für die beste Möglichkeit, weg von Allem zu sein, obgleich da alles Mögliche an mir vorbei zieht, auch die unsäglichen Wahlkampfplakate, mit ihren unsäglichen Sprüchen…..ja und Badewannen mit einer Frau und einem Mann drin, als Skulptur, Springbrunnen.
Morgen soll es weiter regnen.
Warum heißt es eigentlich: „Mensch, gedenke Du bist aus Staub gemacht und zum Staub wirst Du zurückkehren.“
Zum größten Teil sind wir aus Wasser. Wasser bleibt natürlich nicht wie der Staub. Das Wasser kehrt zum Wasser zurück, es läuft weg. Und warum bedrücken uns „3 Tage Regenwetter“?
Ich bin froh jetzt gerade es trocken zu haben. Es ist so etwas Wertendes in mir: Ja, mensch kann sich freuen, wenn „weather fine“ ist und „eitel Sonnenschein“ ist, aber immer auf der Grundlage, dass ausreichend Wasser da ist.
Im Harz hab ich die braunen Fichten gesehen, massenweise, sie haben die Trockenheit der letzen Jahre nicht überlebt, keinen Widerstand gegen die Borkenkäfer.
So ein kalt verregneter August ist ja auch nicht normal.
Aber in der konsumierbaren Wettervorherschau ist gutes Wetter immer noch das, was Menschen in ausgetrocknete Länder fahren fliegen läßt.
Allein dieses Denken und Wünschen, der „Verbraucherwille“ macht viel.

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