Borderline

Sind nur noch ein paar Meter zur hessischen Grenze, fußnah, und in meine 70ziger Jahre sozialisiertes Hirn, denkt immer noch an Grenzstruppen, Grenzsperrgebiet und die all die Realitäten und Anschauungen, die damals alles beherrschten….und ich bekomme es nicht gebacken: Was ist das Faszinierende, heute noch, durch Ostdeutschland zu fahren, die Emotionen, die aufkommen, in den weitläufigeren Städten, in den unplanierten Dörfen? Und wie hört es auf, und dazu brauche ich nicht den Begriff oder das Gefühl der Nation, Menschen und ihren Lebensraum zu einem Objekt meiner Erlebnislust zu machen.

1937 sei das Kanutenheim hier an der Werra eingeweiht worden, der alte gebeugte, freundliche mit wasserblauen, klaren Augen sehende Platzwart, gibt mir noch ein wenig Geschichtsuntericht: General Patton kam 45 hier durch dieses Nadelöhr und weil sich wohl der Volkssturm oder andere Restrecken besonders eifrig in der Heimatverteidigung gezeigt haben, wurden 80 Prozent des Dorfes zerstört.

Mein Kollege meint gerade, dass die Amies doch ein wenig mehr „Kraut-Funding“ hätten machen sollen, dann wäre alles besser geworden. ………..

So verläuft die gesamte Tour. Alles wird Keim der Platitüde ersäuft, der Kumpel läuft gerade zur Werra, mit ein wenig Glück ersäuft er da.

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