Die gefühlte Temperatur auf dem Fahrrad….

…ist meistens wärmer. Von der hessischen Werra hoch nach Thüringen, gestern abend im Regen, war richtig warm, heute morgen, die 9 km bergab mit Rückenwind nach Mühlhausen vor einer Stunde, ohne Regen eiskalt.

Ich glaub ich bin ein richtiger Spießer: Mich überwältigt die manigfaltige Architektur, die der real existierende Sozialismus erhalten hat. Mühlhausen ist toll zum Durchfahren mit dem Rad, auch durchgefroren. Die Radwege lassen allerdings zu wünschen übrig.

Gestern habe ich Hessen durchquert….ist doch was zum Berichten:

An einem Supermarkt ist eine Tasse Kaffe mit 1 € angezeigt. Nach 50 m bremse ich, fahr zurück. Das klingt nach deutscher Filterplörre und so etwas lasse ich mir ungern entgehen.

Meine Blechtasse sei so klein, der Kaffe kostet nur 50 Cent. Mit einem Boskop zusammen……der Bon wird entsprechend kommentiert.

Kaffe trinke ich draussen, stell ihn beim Brennmaterial ab, Briketts liegen da, Beschriftung im Kleingedruckten „Rheinbraun Brennstoff GmbH“ mach mir nicht die Mühe nach zuschauen, wem die gehört.

Ein paar Meter weiter ein Schaufelrad als Denkmal. Was damit geschaufelt wurde? Braunkohle. Kraftwerk ist ein paar km weiter, werde ich aufgeklärt, heute ne Disco. Bergbau Über- und Untertage eingestellt, seit einem Grubenunglück Ende der 80ziger.

In Deutschland gibt’s überall Braunkohle, so wie in Irland Torf…Das Strukturproblem von Wackersdorf, das mit der WAA behoben werden sollte, war die dortige Auskohlung einer der ehemals reichsten Gemeinden Bayerns. Braunkohleabbau ist historisch, soll es endlich sein, RWE ist ein Zombie.

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