Gläschen

sektfrüh

Bin immer wieder fasziniert von ihr:

Eine Dame sitzt in einem Strassencafe, von denen es bei uns viel zu wenige gibt, auf dem Gehsteig, vor einem Glas Sekt. Oft schon sehr früh. Oft wenn es noch sehr frisch ist, dann mit einer Decke über den Beinen, in einem konservativ, modischen Halbmantel.

Sie sieht anders aus, als die Dame auf meiner Zeichnung, die eine Notiz ist, eher beschreibt, als bezeichnet.

Bewegt bin ich davon wie sie vor dem Getränk mit aller Zeit der Welt sitzt und es nicht anzurühren scheint. Denke oft, dass dieses, für mich so schöne Bild, Glück ist. Sicherlich ist es anders.

Ein Motiv ist etwas, das bewegt. Menschen vor Getränken in Ruhe: Immer noch habe ich einen alten Bauern in Kastilien im Kopf, der an einem heißen Tag vor einem perlend-kalten Weißwein Glas sitzt oder ein paar allgäuer Bauern vor ihren Humpen, die mich sogar aufforderten (hockst di) mich dazu zu setzen, mich zum Betrachten der Bierkrüge in Stille mit einluden.

Dieses Motiv klingt nach älteren Ölmalereien, kein Bild für heute. Ich kann mich aber an kein altes erinnern.

 

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