Osnabrück

„Durch die Landschaft gefahren halt!“

„Und wie war die?“

„Im Bergischen Land mit viel Steilheit und viel Gefälle, im Münsterland eher flach, dann kam noch das Wiehegebirge und da war es wieder kurz einmal rüber.“

„Das war es?“

„Ab Lünen bin ich fast nur auf kleinen, aber asphaltierten Landwirtschaftswegen gefahren. Selten mit Autos zu tun

….und Frau in Witten, vor der Unternehmervilla

gehabt. Bißchen Seitenwind, keine anderen Fahrradfahrer. Immer wieder Backsteinhöfe, roter Kontrast in den grünen Weiden un Feldern, die gerade Düngesaat tragen.“

„Bist Du Menschen begenet?“

„Am Hamm-Datteln-Kanal fragte ich eine Dame, die mit ihrem Hund da rum flanierte, ob das die Lippe sei. -Ja- sagte sie und von weiter entfernt meinte sie, dass das ‚der Kanal‘ sei. Ob das da drüben Wetmar sei. -Nein, das sei genau auf der anderen Seite, da wo ich gerade hergekommen sei-. Meine Omma kommt aus Wetmar, sagte ich, -meine auch- antwortete sie mit einem Lachen.
Trotzdem hatte sie sich vertan. Wetmar war da, wo ich meinte.“

„Wie war’s denn in Dortmund?“

„Voller Ampeln! Ausserdem fehlt mir das Dirty old Town Feeling. In Dortmund-Barop hatte ich einen Hungerast, drei Stücke Kuchen beim Bäcker gegessen und Filterkaffe für einen Euro die Tasse. Aber ich bin durch fast keine Gegend, die nach Berchmann oder Stallarbeiter aussah, gekommen. Irgendwie war ich ganz schnell in Mitte und dann ging’s auf’m Radweg im Bogen um die Innenstadt herum. Bin halt dem Naviki Weg gefolgt.
Lennep, dagegen 2 Stunden vorher, ein Ort, der zu Remscheid gehört, sah innendrin ziemlich typisch aus, typisch bergisch halt, verwinkelt, an die Hänge gebaut, viel altes Holz, bemaltes, in der Architektur von dem der Lack abblättert, und die markanten Hausaussenwände, die an der Wetterseite mit Naturschiefer verkleidet sind. Das Aufregendste war Lennep, normal, alt, verwittert, so, dass ich mich frage, wie man da lebt, nicht gemeint, leben kann, sondern, wie das Leben da is.

„Hast Du ein Foto davon gemacht?“

„Ne, keine Ahnung warum nicht. Könnte jetzt anfangen, davon, dass Fotos ja nicht wirklich……aber ich hätte es einfach fotografieren sollen.“

Dieser Beitrag wurde unter Reisen veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert