Das ist aber kein Bericht

Ah, wieder Deine Berichte….

Werden keine geschrieben, gibt es auch spöttische Bemerkungen.

Scheiß Urlaub. Der Scheißjob geht mir nicht aus dem Kopf

Oder auch sonst? Werde ich einfach nur alt? Nein, ein Miesepeter war ich immer schon.

Schöne Landschaft, diese vertrocknenden Ost Pyrenäen, aber was soll das, dem Land hier als Tourist noch mehr von ihrem knappen Wasser weg zu nehmen?

Könnte ja trotzdem Spass machen. Menschen finden es ja oft toll, wenn es nicht regnet. Und, mensch denke nur an diese Urlaubsinseln, wo seit Jahren schon, Wasser mit dem Tankschiff angelandet wird, damit die Touristen immer weiter duschen können. Und was wären diese Landschaften ohne Touristen, einfach nur schön?

Dann kommt dieser übermenschliche Menschenspruch , dass die Welt die Menschen nicht braucht.

Oh, Nein, immer dieses Reflektieren und, wo bleibt der Genuß? Der Genuß ist einfach, Genuß ist relativ. Entsprechend ausgetrocknet ist ein Schluck Wasser ein Genuß. Oder auch Freiheit, Weiterleben. Ja,ja ist kein Genuß sondern Notwendigkeit, behaupten die Genießer.

Hier in die Berghütte kommen die Menschen zum „Genießen“ der Bergeinsamkeit.
Sie knattern hier mit ihren Autos hoch, um sich über die Autos, die hier hoch knattern aufzuregen.

Das wird Ambiguitätstolleranz genannt. Die Dinge haben zwei Seiten: Meine und die der anderen. Menschen die so Ambiguität können sind stabil, weil Ambiguitätstolleranz definitiv nicht ambivalent ist. Schuld sind immer die anderen. Sie sind auch erfolgreiche Manager und Leader (Führer). Sie sind schon etwas schuld, aber nur den Erfolg, damit haben sie ihre Schuldigkeit getan, den Dreck machen die anderen weg, nehmen ihn mit ihren Körpern auf.
Ambiguitätsintolleranz ist schon fast krank. Die Folge Depression, Niedergeschlagenheit……aber dies kann Mensch umgehen, in dem er macht, Leader wird, Verkehrsminister z.B.
Die Aufgabe wird nicht gelöst und das Problem haben die anderen, schließlich geht es nicht um eine lebenswerte Welt, sondern um den Profit weniger.
Oder Chef in einem Kleinbetrieb.

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Treni in Orario – Die Züge waren angeblich pünktlich

…“Aber nein, alles, was ich zu hören kriege, ist dieser Unsinn über die pünktlichen Züge…..“

Aus: Donna Leon; 2003; Die dunkle Stunde der Serenissima; S.49;

Zug fällt aus, ganz so lakonisch
Steht es einfach da
Wär’s nicht scheiße, vielleicht komisch
Und mir ist nicht klar
Wo doch heute so viel besser
Züge nicht mehr fahr’n
Liegt es an den, meine Fresse
Liberalen, die was spar’n

Refrain
„Treni in orario“
So wird es kolportiert
Mussolini, Benito
Wird es attestiert
Volker Wissing kriegts nicht hin
Das ist Demokratie
Der Grund, dass ich bald Fascho bin
Meine Züge fahren nie

Ach Iwo, das ist doch Quatsch
Ich fahre SUV
Volker Wissing will Straßen bauen
Ja so wie noch nie
Individualverkehr, das feit vor Völkischkeit
Reihen sich fest geschlossen
Im Stau von Zeit zur Zeit

Darum müssen Straßen her
Damit es nicht mehr staut
Noch mehr Auto, es muß noch mehr
Die Morgensonne graut
Und Menschen, die den Platz sich teilen
Sind wieder mal gefickt
Wenn Volker Wissings Bahn AG
„Zug fällt aus“ anklickt

Es geht nicht darum mit-zu-teilen
Wie manchmal es noch geht
Dem Menschen seinen Platz anbieten
Der sichtlich mühsam steht
Für Herrenmenschen in Kraftfahrwagen
Gilt deutlich Prioriät
Im liberalen Darvinismus
Solidarität zu spät

Nein, ich werde kein Faschist, niemals und ich brauche auch nicht „nie wieder“ zu sagen.

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KopfFrei

Da suggerieren mir viele, meistens männlich gelesene Menschen, ich würde so viel Fahrrad fahren, um den Kopf frei zu kriegen.

Ich frage mich, woher diese Idee, oder meinem Kopfgeschehen nach, weitere Kopfbefüllung herkommt.

Aber klar, der Alltag ist weit weg und das wäre etwas Wünschenswertes: Ein Rad zum Drehen und eine Straße zum Fahren, die so viel Aufmerksamkeit verlangt, dass da einfach sonst nichts ist.

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Waz wirret Dir?

Eigentlich gibt’s von Zwischendrin viel zu berichten oder auch die Frage zu klären, warum das nicht passiert ist.
Aber die Kernfrage von Parzival und dieses „Coming of Irgendwas“. So gesehen ist „Wolframs Eschenbach“ in Mittelfranken, wo ich jetzt zufällig bin schlichtweg der Sehnsuchtsort. Allerdings kann er es nicht sein, weil Sehnsucht an sich immer davon abhält richtig hinzuschauen, Mitgefühl zu haben.

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Wie Jeanne d’Arc….

bin ich nach in Richtung Sonnenaufgang aus dem Ort heraus geritten. Allerdings war die Sonne schon oben. Schon wieder nach Deutschland? Ich würde doch eigentlich gerne mal richtig Französisch lernen. Ich habe gestern Wort für Wort Gavaldas, „Ensemble c’est tout“, das ich in einem Bücherschrank gefunden hatte, angeguckt, wenig verstanden, einfach in der Hoffnung, dass sich so die Notwendigkeit auftut, bestimmte Wörter und ihre Bedeutung zu merken.
Ich glaube, dass ich in einem Monat, mit systematischer Unterstützung, einer Grammatik und ein wenig Unterricht, eine Menge lernen könnte.

Auch hier wieder Rampen mit unbefestigten Wegen, aber diesmal ging’s weiter, zu einer genauso einsamen Asphaltstraße. Überhaupt, fast kein Autokontakt. Das ist was wert, aber dafür fahre ich auch einen Umweg. Gerade in Girancourt, in der Nähe von Epinal.

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Punktlandung

Und haben sie es verstanden
Jetzt auf dem Mond zu landen?
Den Erd-Zerstörrern zeigen
Wir tanzen mit im Reigen

Wie wär’s mit alter Weisheit
Die zeigt das weiß ist Scheiß halt

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Ein paar Bilder

Am Canal des Vosges entlang

Vom Canal des Vosges weg


Bald am Madon

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Un autre jour – der Jammerlappen bleibt

Bin ganz nah bei Jeanne d’Arc. Die Bar, in der ich gerade sitze heißt so, der Platz auch und, maybe aus Bronze, reitet sie der Morgensonne entgegen. Die „Nationalheilige“ wurde hier ganz in der Nähe in Domrémy-la-Pucelle geboren.

Bin immer noch in Mirecoourt und warte darauf, dass das Geigenbau-Museum aufmacht.

Auf dem Friedhof war ich schon. Ist eine richtige Nekropole; etliche aufwändige Gruften, die in Zweitfunktion als Tinyhouse durchgehen könnten.

Beeindruckt hat mich ein Gräberfeld mit weißen, unbeschrifteten Kreuzen und arabisch beschriebenen Steinen, den Gefallenen gewidmet, die kein Grabmal bekommen haben. Davidsterne hatte ich keine gesehen, aber vielleicht nicht richtig hin geschaut.

Die Hitze ist weg. Das ist schon mal klasse. Vielleicht fang ich ja an zu frieren, wenn ich in den nächsten Tagen über die Vogesen rüber ins Elsaß fahre.

Ach genau: Auf der Fahrt dachte ich immer wieder, weil sie mir auch entsprechend entgegen kamen, an die „Rennrad-Opies“ in den traditionellen Rennrad-Nationen, Frankreich und Italien.
„Je suis né en 1928“
Ich habe immer noch eine Erinnerungszeichnung von einem asterixhaften Schnurrbartträger, mit diesem Ausspruch in einem Tagebuch. Er begleitete mich ein Stück in der Bourgogne 2003, mit seinem Rennrad, bergrauf, bergrunter und lud mich dann zum Kaffee ein. In Italien hatte ich ähnliche Begegnungen in den 90zigern.
„Rennrad-Opies“ und was bin ich? Auf alle Fälle aus dem Training. Die 373 km hier rüber stecken mir ganz schön in den Knochen. Aber ich kann es ja auf die Hitze schieben und hoffen, dass der Tag heute die notwendige Erholung bringt.

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Da, angekommen

Immer das Selbe: Das Ziel muß erreicht werden und wenn, dann Leere.
Ziel-Erreichen ist nicht besonders sinnvoll. Vielleicht ist es wichtig welche zu haben, aber zu erreichen?
Was soll ich jetzt in Mirecourt machen? Bzw. ich habe es ja schon ausprobiert. Bin eine Straße, die nach Hauptstraße aussah entlang, bei der Touristeninformation gewesen und gerade sitze ich vor dem einzigen Hotel am Ort, was eher ein Motel ist und warte darauf, dass es öffnet. Ggfs um dann zu hören, dass es „complet“ ist?
Mensch merkt: Die Stimmung ist nicht gut. Aber darauf habe ich keine Lust, auf meine schlechte Stimmung, diese Ernüchterung, denn der Weg war eigentlich sehr schön.
Cirka 35 von den 64 km von Nancy hierhin, gingen am „Canal des Vosges“ entlang, schattig unter riesigen Ahornbäumen. Er kann bis nach Burgund, bis zur Saone entlang gefahren werden, wäre mir dann aber auch vielleicht zu langweilig.
Irgend wann sollte ich dann den Fluss Madon weiter entlang fahren, dachte ich; ne, es ging richtig über den Berg und zuerst einen rampenhaften Waldweg, der dann auch wieder als es auf eine Wiese gehen sollte, versperrt war, mit einem Stacheldrahtgatter, dermaßen fest verschlossen, dass ich es, falls los, nicht wieder eingehängt bekommen hätte. Schon wieder, war das Navigationsportal falsch gefüttert worden, zu mal der steile Waldweg nie als ……….so jetzt habe ich zwischen durch mein Zimmer bekommen……“Alltagsweg“ hätte bezeichnet werden dürfen.
Jut: Dusche und Mirecourt aus meiner engen Perspektive heraus noch einmal ein Chance geben.

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Auf dem Weg nach Mirecourt

„Nach Nancy“ war gar nicht der langsamste Tag. Die unbefestigten Wege wurden zu asphaltierten Treidelpfaden, es rollte gut, auch gegen den leichten, heißen Südwind.

Schade, die Sonne den Kormorane sind auf dem Moselbank kaum zu sehen

In Nancy dachte ich kurz vor’m Weiterfahren, warum nicht bleiben, nahm ein bekanntes Hotel, in dem es noch ein ziemlich warmes Zimmer in den oberen Etagen für mich gab.

Nach der Dusche hatte die Stadt aber nicht die Ruhe, die ich mir vom „Einfach Bleiben“ versprach.

In einem Magazin gab’s die verschiedensten Schraubenkleber, neben anderen Klebstoffen, Pinseln und Werkzeug, aber ich fand kein Öl für die Fahrradkette, die immer noch ganz gut mit dem gespendeten Olivenöl eines Pizzabäckers, auf dem Weg nach Metz läuft. Dann schloss das, in einem Einkaufszentrum befindliche Magazin ohne Ansage, und es wurde für den Touristen ziemlich stressig, aus allem wieder raus zu kommen….

Und ich fand montags auch keinen Platz zum Hinsetzen in dem irren Getümmel von genießenden, konsumierenden Miteinander der Menschen. Es war schön anzusehen, etwas zu schön, es fehlte das „Normal“, das ich mir von Frankreich immer wieder verspreche.
Gerade sitze ich in Fléville-devant-Nancy in einer Bar, die um 10 das Mittagessen vorbereitet. Der Postmann hält auf dem Zebrastreifen, Mensch brüllt sich was über die Straße zu.
Normal halt.

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